Kohlenstoff

[985] Kohlenstoff (Carbonĕum, chem. Zeichen C), nichtmetallisches Element, kommt in der Natur vor als Diamant und Graphit, findet sich gebunden in allen Pflanzen- und Tierstoffen und den daraus durch Zersetzung entstandenen Produkten (Kohlen); in Verbindung mit Wasserstoff im Erdöl und Asphalt, mit Sauerstoff in der Kohlensäure und ihren Salzen. Ist fest, geruch- und geschmacklos; Atomgewicht 11,91. K. ist nicht schmelzbar, erst bei 3500° flüchtig; bei gewöhnlicher Temperatur unveränderlich, verbrennt bei hoher Temperatur mit Sauerstoff zu Kohlensäure; verbindet sich direkt nur mit Fluor, bei höherer Temperatur oder durch Elektrizität mit Schwefel, Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Eisen, mit den andern Metallen sowie Bor und Silizium erst im elektr. Ofen, zu Karbiden. – Kohlenstoffverbindungen existieren in unbegrenzter Zahl. Mit ihnen beschäftigt sich die organische Chemie; sie bilden die wesentlichen Bestandteile der Körper aller Lebewesen. Durch Verwesung oder Verbrennung gehen alle wieder in Kohlensäure über (Kreislauf des K.). Bes. zahlreiche Verbindungen geht K. mit Wasserstoff ein; die Kohlenwasserstoffe finden sich in der Natur als Naturgas, in Schlammvulkanen, als Erdöl, Terpentinöl, Paraffin, Ozokerit, Asphalt; sie verbrennen alle mit leuchtender Flamme (nur Methan mit schwach blauer) zu Kohlensäure und Wasser; dienen zur Beleuchtung und Heizung (Leuchtgas, Ölgas, Azetylen, Petroleum, Masut, Paraffin), als Fleckwasser (Benzin) etc.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 985.
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