Speichel

[736] Speichel (Saliva), eiweißhaltige Flüssigkeit, die in den Speicheldrüsen (beim Menschen drei Paar: Ohrspeicheldrüse, Unterkieferdrüse und Unterzungendrüse) abgesondert und in die Mundhöhle ergossen wird (täglich bis 1,5 kg); ein Hauptmittel der Verdauung, erweicht die Speisen beim Kauen, löst sie teilweise auf und verwandelt das Stärkemehl mittels eines Fermentes (Speichelstoff oder Ptyalin) in Dextrin und Traubenzucker. Der Bauch-S., das Sekret der Bauchspeicheldrüse, wirkt außerdem auf Fette und Eiweißkörper verdauend. – Speichelbefördernde Mittel, s. Ptyalagoga. Speicheldrüsenentzündung, s.v.w. Bauernwetzel. Speichelfistel, ein widernatürlicher Kanal von einer Speicheldrüse oder deren Ausführungsgang. Speichelfluß (Salivatio), die krankhaft vermehrte Speichelabsonderung bei Mundkatarrhen, nach Gebrauch von Quecksilbermitteln, bei Nervenkrankheiten und nach Gebrauch bestimmter Arzneimittel (Pilokarpin u.a.). Speichelsteine, kleine steinartige Gebilde in den Ausführungsgängen der Speicheldrüsen, verschließen diese öfter und führen zur Erweiterung derselben (Speichelgeschwulst).

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Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 736.
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