Strontium

[780] Strontĭum (chem. Zeichen Sr), dem Kalzium und Baryum ähnliches Metall, findet sich in der Natur namentlich im Strontianit und Cölestin, wird aus seinem Chlorid durch Elektrolyse hergestellt; messinggelbes Metall, härter als Blei, dehnbar; spez. Gewicht 2,5, Atomgewicht 87,6; zersetzt das Wasser lebhaft. Seine Verbindungen färben die Flamme intensiv rot. Strontiumoxyd (Strontian, Strontianerde) hinterbleibt beim Glühen des Nitrates oder Hydrates als graue Masse; es verbindet sich unter lebhafter Erwärmung mit Wasser zu Strontiumhydroxyd, das aus Wasser in großen Kristallen anschießt und zur Melassenentzuckerung dient. Strontiumsalze werden aus dem Karbonat durch Säuren hergestellt: Strontiumchlorid (Chlor-S.), Kristallsäulen, in Wasser und Alkohol löslich, verwendet in der Feuerwerkerei und Photographie; Strontiumbromid, lange, leicht lösliche Säulen, wird medizinisch verwendet; Strontiumnitrat (salpetersaures S., Strontiansalpeter), schöne Kristalle, in Wasser leicht, in Alkohol nicht löslich; Hauptbestandteil des roten bengalischen Feuers; Strontiumsulfat (schwefelsaures S.), in Wasser fast unlöslich; milchsaures S., weißes, körniges, in Wasser leicht lösliches Pulver, wird bei Nierenkrankheiten gegeben; salizylsaures S., schwer lösliche Kristallnadeln, dient zur Darmdesinfektion und gegen Gicht.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 780.
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