Thomas [2]

[832] Thomas (aramäisch »Zwilling«; grch. Didўmos), einer der zwölf Jünger Jesu, wegen Joh. 20, 24 fg. als der ungläubige T. sprichwörtlich geworden, soll in Parthien und Indien gewirkt haben, daher die dortigen Christen Thomaschristen genannt. Als Thomastag feiert die griech. Kirche den 3. Juni und den Thomassonntag (ersten Sonntag nach Ostern), die röm. den 21. Dez. [s. Beilage: Heilige etc.]. Dem T. wurden zugeschrieben die apokryphen, ursprünglich gnostischen, dann kath. überarbeiteten »Acta Thomae« (hg. von Bonnet, 1883) und das »Evangelium secundum Thomam«, das die Ereignisse von der Kindheit bis zum Auftreten Jesu (»Evangelium infantiae Christi«) erzählt. – Vgl. Lipsius, »Die apokryphen Apostelgeschichten«, Bd. 1 (1883).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 832.
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