Tiefbohrungen

[837] Tiefbohrungen, Erdbohrungen zur Aufsuchung nutzbarer Mineralien, Petroleum, Solquellen oder Brunnenwasser. Der Bohrer (Erdbohrer, Bergbohrer, Grundbohrer) wird an einem Gestänge befestigt und bei größern Tiefen durch Maschinen bewegt. Bei festem Gestein bohrt man neuerdings auch mittels Diamanten; dabei sitzt an dem untern Ende des hohlen Gestänges ein mit Diamanten besetzter Stahlring; bei Drehung des Gestänges läßt der Stahlring einen Kern im Gestein zurück, der zeitweise heraufgeholt wird. Das tiefste Bohrloch befindet sich bei Paruschowitz (bei Rybnik in Oberschlesien); es ist 2003,3 m tief; die Kosten betrugen 37,5 M pro Meter; die Temperatur an der tiefsten Stelle war 69,3° C. – Vgl. Fauck, »Fortschritte der Erdbohrtechnik« (2. Aufl. 1899); Tecklenburg, »Handbuch der Tiefbohrkunde« (6 Bde., 1886-96; Bd. 1, 2. Aufl. 1900), Stein, »Verfahren und Einrichtungen zum Tiefbohren« (1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 837.
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