Waldemar

[944] Waldemar, Markgraf von Brandenburg (1308-19), aus der Askanischen Dynastie (Linie Stendal), dehnte die Macht Brandenburgs nach Osten und Süden aus, mußte aber 1317 nach längerm Kampfe gegen seine Grenznachbarn in kleine Gebietsabtretungen willigen; gest. plötzlich 14. Aug. 1319 zu Bärwalde. Unter Markgraf Ludwig (1323-51), Sohn Kaiser Ludwigs des Bayern, trat 1348 der sog. falsche W. auf, angeblich ein Müller Jakob Rehbock, der sich für den heimlich nach Palästina gepilgerten W. ausgab. Von den Fürsten und Kaiser Karl IV. anerkannt, aber auf dem Reichstage zu Nürnberg 1350 als Betrüger erklärt, entsagte er erst 1355 der Herrschaft über Brandenburg und starb 1356 am Hofe zu Dessau. – Vgl. Klöden (4 Bde., 1844-46), Moericke (1902 fg.); Roman von W. Alexis.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 944.
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