Camoenen

[256] Camoenen, Camönä, Carmentes, ursprünglich zwei altitalische Nymphen mit Sibyllengaben; ihre Weissagungen ertheilten sie in gebundener Rede, und Numa weihte ihnen einen Hain und eine Quelle, woselbst er unter der begeisternden Einflüsterung Egeria's seine Gesetze schrieb. In späterer Zeit wurde wegen gleicher Eigenschaft der Name Camönen den Musen (s. d.) beigelegt, und zwar so häufig von allen Dichtern alter und neuerer Zeit für jene gebraucht, daß sich die früher eigenthümliche Bedeutung ganz verlor und verwischte.

–ch–

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 256.
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