Determination

[211] Determination (determinatio, prosthesis: Bestimmung, Bestimmtheit, daß Bestimmt-sein. Es gibt eine (psychologische und metaphysische) Willens-Determination (s. Determinismus), und die logische Determination ist das Gegenteil der Abstraction (s. d.), nämlich Einengung des Begriffsumfangs durch Hinzufügung von Merkmalen.

Von der logischen Determination (prosthesis) spricht schon ARISTOTELES (Anal. post. I 27, 87 a 34 squ.; Met. XIII 2, 1077 b 10). CHR. WOLF unterscheidet »determinationes genericae«, »specificae« und »singulares« (Ontol. § 236), ferner »communes«, »propriae«, »numericae« (l.c. § 238 f.). Nach KANT ist »determinare« »ponere praedicatum cum exclusione oppositi« (Princ. prim. cogn. met. sct. II, prop. IV). FRIES versteht unter Determination »die Zusammensetzung[211] der Begriffe, die logische Synthesis«, welche »durch Verbindung allgemeinerer Vorstellungen« besondere bildet (Syst. d. Log. S. 115). Nach ÜBERWEG ist sie »die Bildung minder allgemeiner Vorstellungen von den allgemeineren aus« (Log.4, § 52).

SPINOZA faßt die Determination metaphysisch auf als Einschränkung des Allgemeinen auf ein Besonderes; sie muß von der unendlichen Substanz (s. d.) ausgeschlossen sein, da jede Bestimmung der Unendlichkeit Grenzen setzt, etwas in ihr aufhebt: »omnis determinatio est negatio« (Epist. 59). So erklärt auch SCHELLING: »Jede Bestimmung... ist eine Aufhebung der absoluten Realität, d.h. Negation« (Syst. d. tr. Ideal. S. 69). HEGEL sieht in der Negation die Grundlage aller Determination.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 211-212.
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