d'Alembert, Jean le Rond

[9] d'Alembert, Jean le Rond, geb. 1717 in Paris, gest. 1783 daselbst als Sekretär der Akademie.

Mit Diderot u. a. gab er die für die Aufklärung so bedeutsame »Encyclopédie ou dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers«, 1753-72, heraus. Die Einleitung dazu (Discours préliminaire) ist von ihm. Im Anschlusse an F. Bacon gibt er darin eine Einteilung der Wissenschaften und, erörtert deren Ursprung.

D'Alembert vertritt einen Positivismus und Relativismus: Wir erkennen[9] nichts als die Relationen zwischen den uns gegebenen Erscheinungen, nicht die Ursachen derselben. Prinzip der Moral ist das wohlverstandene Interesse, welches das Gesamtwohl berücksichtigt. Das Wesen der Materie und der Seele ist unbekannt. Alles Erkennen geht auf Empfindung zurück Das Denken ist ein Kombinieren, Verknüpfen, Ordnen. Der Substanzbegriff ist leer, die »Kraft« nur eine abkürzende Bezeichnung für quantitative Relationen.

SCHRIFTEN: Mélanges de littérature, d'histoire et de philosophie, 1752 u. 1770. – Eléments de philosophie, 1759. – Oeuvres philos., histor. et littér. 1805, 1820. – Oeuvres et correspondances inédites, 1887. – Vgl. M. FÖRSTER, Beiträge zur Kenntnis des Charakters u. d. Philos. d'Alembert, 1892.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 9-10.
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