Arkesilaos

[31] Arkesilaos (Arkesilas), geb. um 315 v. Chr. zu Pitane (Aeolien), Schüler des Theophrastos, Polemon, Diodoros, Pyrrhon. Haupt der mittleren (zweiten) Akademie, gest. um 241 v. Chr. = A. trug skeptische Grundsätze vor, wahrscheinlich aber nur als Vorbereitung für das Studium Platos. Er soll das Wissen so sehr bestritten haben, daß wir auch nicht wissen, ob man nichts wissen kann (A. negabat, esse quidquam, quod sciri possit, ne illud quidem ipsum, Cicero, Acad. post. I, 12). Die Urteilsenthaltung (epochê) wird (gegenüber dogmatischen Entscheidungen) empfohlen. Für das praktische Verhalten genügt die Wahrscheinlichkeit (eulogon). Gegen das Stoische Kriterium der Wahrheit[31] betont er, auch eine falsche Vorstellung könne »kataleptisch« richtig erscheinen (Cicer., Acad. post. II, 24).

Vgl. DIOG. LAËRT. IV, 28 ff. – R. HIRZEL, Unters, zu Ciceros phil. Schrift. III.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 31-32.
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