Bender, Helene

[52] Bender, Helene, geb. 1854. = B, macht den »Versuch einer Neubegründung der großen einheitlichen Weltanschauung Spinozas unter Zuhilfenahme der Atomistik und einer freien selbständigen Auffassung der Kantschen Lehren von der Idealität des Raumes und der Zeit« (gemäßigter Idealismus). Das (nicht positiv erkennbare) Ding an sich ist das Unbedingte, die Substanz im Sinne Spinozas, welche als Substrat der einzelnen Dinge, ihrer Akzidentien denknotwendig ist. Die göttliche Substanz ist »ein allen nur bedingt realen Erscheinungen gemeinsam zugrunde Liegendes, alle Dinge samt allen ihren Relationen in sich Begreifendes.« Raum und Zeit sind subjektiv, aber objektiv bedingte Anschauungsformen. Die (dynamisch gedachten) Atome sind nur relativ selbständige Kraftzentren, nicht Dinge an sich.[52]

Schriften: Die Substanz als Ding an sich, Zeitschr. f. Philos., 1884. – Die Idealität von Raum und Zeit, l. c. 1885. – Zur Lös. d. metaphys. Problems, 1886. – Üb. d. Wes. d. Sittlichk., 1891. – Philos., Metaphys. u. Einzelforsch., 1897.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 52-53.
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