Flügel, Otto

[183] Flügel, Otto, geb. 1842 in Lützen, Pastor in Dölau bei Halle, Herausgeber der Zeitschrift für Philos. u. Pädagogik.[183]

F. steht wesentlich auf dem Boden der Herbartschen Philosophie, deren pluralistische Realen-Lehre er gegen jeglichen Monismus verteidigt. Die Wirklichkeit besteht aus Monaden, aus einfachen Wesen mit qualitativen, inneren Zuständen, die erst im Zusammensein zu Kräften werden. Die Seele ist eine mit dem Leibe in Wechselwirkung stehende Substanz. Das Dasein Gottes ist mit höchster Wahrscheinlichkeit (besonders auf Grund der Zweckmäßigkeit der Welt) zu erschließen. In der Geschichte wirken auch geistige Faktoren, Ideen (Gegen die »materialistische« Geschichtsauffassung).

SCHRIFTEN: Der Materialismus, 1865. – Die Probleme der Philosophie, 1876; 4. A. 1906. – Die Seelenfrage, 1878; 2. A. 1890. – Die spekulative Theologie der Gegenwart, 1881: 2. A. 1887. – Das Ich u. die sittlichen Ideen im Leben der Volker, 1885; 4. A. 1904. – Das Seelenleben der Tiere, 1884; 3. A. 1897. – Über die persönliche Unsterblichkeit, 1888. – Über die Phantasie, 1892. – Der substant. u. d. aktuelle Seelenbegriff, Zeitschr. f. Philos. u. philos. Päd. III, 1896. – Idealismus u. Materialismus der Geschichte, 1898. – Der Wille, 1899. – Die Bedeutung der Metaphysik Herbarts für die Gegenwart, 1902. – Herbarts Lehren u. Leben, 1907. – Abr. d. Logik, 4. A. 1901. – D. Seelenleb. d. Tiere, 1897. – Monismus u. Theol. 3. A. 1908 u. a.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 183-184.
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