Gerber, Gustav

[200] Gerber, Gustav, geb. 1820 in Berlin, Realgymnasial-Direktor zu Bromberg, gest. 1901 in Berlin. = G. leitet die Sprache aus einem »Kunsttrieb« ab und betont die Bedingtheit der Erkenntnis von der Sprache. Die Erkenntnis ist ferner nicht, bloß ein Produkt des Intellekts, sondern auch des Fühlens, welches uns die Bewußtseinswelt durch sprachliches Denken zum Weltbild gestalten laßt. Das volle Ich des Mensch gestaltet erkennend und handelnd das Weltbild, indem es sich den Dingen einbildet. Gott ist Ichheit und so wird das Ich zum Weltprinzip.

SCHRIFTEN: Die Sprache als Kunst, 1871, 2. A. 1885. – Die Sprache und das Erkennen, 1884. – Das Ich als Grundlage unserer Weltanschauung, 1893.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 200.
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