Schubert, Gotthilf Heinrich von

[659] Schubert, Gotthilf Heinrich von, geb. 1780 in Hohenstein, 1819 Prof. der Naturgeschichte in Erlangen, 1827 in München, wo er 1860 starb.

Sch« eine beschaulich-phantasievolle Natur, ist zuerst von Schelling, später von Böhme, St.-Martin und anderen Mystikern beeinflußt. In seiner ersten Schrift lehrt er die Existenz eines All-Lebens und erörtert das Verhältnis des Männlichen zum Weiblichen in der Natur. Den Traumgefühlen spricht er später das Moment der Vorahnung zu. Die Seele existiert früher als der sichtbare Leib, sie ist eine unzerstörbare Einheit, deren Werkzeug der Leib ist, den sie durchdringt; sie ist der Übergang von der Materie zum Geist. Die wahre Natur der Seele besteht im »Verlangen nach dem Ewigen«. Alles Organische ist beseelt, aber erst das Tier empfindet, hat ein zentrales »Seelenorgan«.

Schriften: Ahndungen einer allgemeinen Geschichte des Lebens, 1806-21. – Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaften, 1808; 4. A. 1840, – Die Symbolik des Traumes, 1814; 4. A. 1862. – Die Urwelt und die Fixsterne, 1823; 2. A. 1839. – Geschichte der Seele, 1830; 5. A. 1878 (Hauptwerk). – Geschichte der Natur, 1835 f. – Lehrbuch der Menschen- und Seelenkunde, 1838; 2. A. 1842. – Spiegel d. Natur,. 2. A. 1854. – Altes und Neues au dem Gebiete der inneren Seelenkunde. 1817-44; neue Folge, 3. A. 1856-59. – Die Krankheiten und Störungen der menschlichen Seele, 1845. – Der Erwerb aus einem vergangenen und die Erwartungen von einem künftigen Leben, 1854-55. – Vermischte Schriften 1857-60. – Vgl. SCHNEIDER, G. H. v. S., 1863.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 659.
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