Tieftrunk, Johann Heinrich

[759] Tieftrunk, Johann Heinrich, geb. 1760 in Stove bei Rostock, Prof. in Halle (seit 1792), gest. 1837. = Kantianer, der in seinen letzten Schriften auf Reinigung der deutschen Sprache von Fremdwörtern u.a. Gewicht legt (z.B. statt Vernunft: Emporkraft, statt reflektieren: bewissen usw.) und sich oft einer grotesken Darstellungsweise befleißigt. Die Religion beruht auf Offenbarung, welche aber in einem praktischen Bedürfnis wurzelt.

Schriften: Versuch einer Kritik der Religion und aller religiösen Dogmatik, 1790. – Die Religion der Mündigen, 1799-1800. – Briefe über das Dasein Gottes, Freiheit und Unsterblichkeit, 1791. – Philos. Untersuch. über das Privatrecht, 1797. – Philos. Unters. über das offentl. Recht, 1799. – Ph. Unt. über die Tugendlehre, 1805. – Das Weltall nach menschlicher Ansicht I, 1821. – Denklehre in rein deutschem Gewande, 1825-27, u.a. – Vgl. G. KERTZ, Die Religionsphilos. J. H. T.s, 1907.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 759.
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