Kriegsdienst der Liten


Kriegsdienst der Liten.

[427] Nach ROTH, Gesch. d. Benef., S. 406, WAITZ, D. Verf. Gesch. IV, 454, BRUNNER, D. Rechtsgesch. I, 239 (2. Aufl. 356), waren in Sachsen auch die Liten heerpflichtig. Die dafür angeführten Quellenzeugnisse beweisen das jedoch nicht. Die Nachricht in der Vita Lebuini, die Liten seien auch auf der Landesversammlung vertreten gewesen, wird von Brunner mit Recht für legendarisch gehalten. Das Privilegium für Corvey, das den Grafen verbietet, die Freien wie die Liten des Klosters (homines tam liberos quam et lutos qui super terram ejusdem monasterii consistunt) zum Heereszuge aufzubieten (in hostem ire compellunt), beweist nicht, daß die Liten als Krieger aufgeboten wurden; sie mögen als Fuhrknechte ausgehoben worden sein.


Quelle:
Hans Delbrück: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte. Berlin 1921, Teil 2, S. 427.
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