Das Treffen bei Reutlingen.

4. Mai 1377.

[468] Die Überlieferung von dieser Schlacht ist, daß Graf Ulrich von Württemberg den Reutlingern, die einen Beutezug gemacht hatten, dicht vor der Stadt den Rückweg verlegt habe, aber geschlagen wurde, weil ihm der heimgebliebene Teil der Bürgerschaft durch ein sonst verschlossenes Tor in den Rücken fiel. Diese ganze Erzählung ist in einer Spezialuntersuchung von JOH. JACOBSEN »Die Schlacht bei Reutlingen«, Leipzig 1882, als wesentlich legendarisch nachgewiesen worden. Auch daß der Graf mit seinen Rittern zu Fuß gekämpft habe, wie Königshofen berichtet, bezweifelt Jacobsen, und V. D. AU »Zur Kritik Königshofens« S. 18, wie SCHÖN, Reutlinger Geschichtsblätter 1899 S. 5 schließen sich ihm an. Kriegsgeschichtlich ist daher das Treffen nicht verwertbar.[469]

Quelle:
Hans Delbrück: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte. Berlin 1923, Teil 3, S. 468-470.
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