Fusskuss

[249] Fusskuss als Zeichen der Verehrung kommt sowohl als geistliche Zeremonie vor, in Anlehnung an Luk. 7, 38. 45: Brachte sie ein Glas mit Salben und küsset seine Füsse und salbet sie mit Salben (daher mit der Zeremonie der Fusswaschung der Fusskuss verbunden ist), als in weltlichen Kreisen, wo der Fusskuss wahrscheinlich auf die Huldigung zurückgeht, die man den Göttern bot:


Gâwân bôt ir sînen gruoz,

si kust im stegreif unde vuoz,

Parz. 621, 16.


Er gilt als Zeichen höchster Verehrung, auch höchster freudiger Rührung, unterwürfiger Dankbarkeit. Daher das Küssen des päpstlichen Pantoffels. Siehe Küssen.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 249.
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