Totenkleid

[986] Totenkleid, Totenhemd. Nach heidnischem Brauch wurden im früheren Mittelalter die Leichen möglichst prunkvoll beerdigt, Krieger in ihrem Waffenschmucke, Würdenträge in ihrem Amtsornat. Die christliche Kirche eiferte dagegen und verhiess Verkürzung der Busszeit im Fegefeuer, wenn Verstorbene sich im Busskleid beerdigen lassen. So wurde aus dem langen Busskleid das übliche Sterbekleid, meist von weisser Leinwand gemacht und mit schwarzem Besatz versehen.

In der Renaissancezeit kam es für kurze Dauer in Abnahme, erhob sich aber im 17. Jahrhundert zu noch allgemeinerem Gebrauch.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 986.
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