Aega

[81] AEGA, æ, Gr. Αἴγη, ης, ( Tab. XIII.) Olens Tochter, erzog mit ihrer Schwester, der Helice, den Jupiter, und wurde dafür von ihm hernach mit unter die Sterne versetzet. So hatte auch die Stadt Aega in Aemonien von ihr den Namen. Andere geben sie für eine Tochter der Sonne aus; und da die Titanen den Himmel stürmeten, so wurden sie durch deren Glanz dermaßen erschrecket, daß sie ihre Mutter, die Erde, bathen, solche zu verfinstern, welche sie denn auch in eine ihrer Höhlen verborgen haben soll, worauf sie erst Jupiters Amme geworden. Noch andere melden, sie sey Pans Gemahlinn gewesen, mit der aber Jupiter auch zu thun gehabt, und einen Sohn, den Aegipan, gezeuget habe. Hygin. Astron. Poet. lib. II. c. 13. Ob sie nun gleich der Sonnen Tochter gewesen, so halten doch einige sie zugleich für eine Ziege, und zwar von so schrecklicher Gestalt, daß sich die Titanen vor ihr entsetzet; und da ihre Mutter sie in einer Höhle in Creta verborgen, so habe Amalthea mit deren Milch den Jupiter erzogen, der auch hernach ihr Fell statt seines Schildes gebrauchet, weil kein Gewehr durch selbiges gegangen. Zur Dankbarkeit dafür hat er sie unter die Sterne gesetzet, wo sie denn noch die Ziege auf dem Rücken des Fuhrmannes seyn soll. Eratosthen. Catasterism. 13.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 81.
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