Agave

[139] AGAVE, es, ( Tab. XXII.) des Cadmus und der Harmonia Tochter, heurathete den Echion, einen der Sparter, die aus den gesäeten Zähnen des kastalischen Drachen entstunden, und erzengete mit ihm den Pentheus, welcher dem Großvater Cadmus in der Regierung zu Theben folgete. Weil aber solcher Pentheus den Bacchus durchaus für keinen Gott erkennen wollte, indessen aber doch gieng, und sah, was die Weiber bey dessen Feste auf dem Cithäron vornahmen, so machte Bacchus diese rasend, daß sie ihn für ein wildes Schwein ansahen, und unter der Anführung der Agave nicht allein umbrachten, sondern auch in kleine Stüchen zerrissen. Apollod. lib. III. c. 5. §. 2. & Ovid. Metam. III. v. 701. sqq. Als sie darauf wieder zu sich selbst kam und [139] sah, was sie begangen hatte, so flüchtete sie von Theben nach Illyrien, woselbst sie der König Lykotherses zur Gemahlinn nahm. Allein, da ihr Vater auch dahin kam, so richtete sie den Lykotherses hin, und übergab dagegen das Reich dem Cadmus. Hygin. Fab. 240.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 139-140.
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