Aréte

[364] ARÉTE, es, Gr. Ἀρήτη, ης, ( Tab. XI.) Rhexenors Tochter, und dessen Bruders, des Alcionus, Königs in Phäacien, Gemahlinn. Homer. Odyss. Η. v. 54. Sie war nicht weniger, als ihr Gemahl, gegen Fremde insonderheit gütig, und, erwies solches so wohl gegen den Jason und die Medea, als auch gegen den Ulysses. Denn als ersterer bey dem Alcinous mit den Argonauten anländete, Absyrtus aber mit den nachgeschickten Kolchiern sie hieselbst einholeten, und Alcinous aus Furcht vor beyden, den Schluß fassete, die Medea ihrem Bruder wieder abfolgen zu lassen, wofern sie noch eine Jungfer wäre, hingegen sie dem Jason zu lassen, wenn sie schon seine Frau geworden, [364] so steckete sie solches dem Jason, der denn seine Dinge noch dieselbe Nacht so zu machen wußte, daß er die Medea den folgenden Tag als seine wahre Frau behielt. Apollod. l. I. c. ult. §. 25. Hygin. Fab. 23. Also da die Minerva dem Ulysses rieth, sich zuförderst an die Arete zu halten, als er schiffbrüchig in Phäacien ankam, und ihn auch daher unsichtbar bis in den Saal brachte, da sie und der König nebst andern beysammen saßen, so fiel er ihr zuförderst um die Knie, welches denn so viel fruchtete, daß er hernach aufs beste bewirthet wurde. Homer. l. c. v. 141. Sieh Alcinous.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 364-365.
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