Gogarten, Frl. Arete

[268] *Gogarten, Frl. Arete, Berlin-Gross-Lichterfelde, »Frauenheim«, Bismarckstrasse 4, am 10. März 1848 in Neuwied a. Rh. geboren, lebte A. G. später bis nach vollendetem Lehrerinnenexamen in Düsseldorf, woselbst ihr Vater als Postbeamter angestellt war. Ein durch reiche künstlerische und wissenschaftliche Interessen angeregter Freundes- und Verkehrskreis heiterer, lebensfroher Menschen gab ihrer Geistes- und Gemütsstimmung die fürs Leben entscheidende Richtung. Später war sie viele Jahre lang als Lehrerin und Erzieherin in höheren Mädchenschulen und Familien in Deutschland und im Auslande thätig, bis ein Gehörleiden sie zwang, die Lehrerinnencarriere ganz aufzugeben. Ihre ersten litterarischen Versuche hatte sie als Übersetzerin gemacht; sie wurde längere Zeit Hilfsarbeiterin einer englischen Schriftstellerin und ging schliesslich ganz ins Lager der »Leute von der Feder« über. Nach langem Aufenthalte im Auslande kehrte sie nach Deutschland zurück und lebt seitdem zurückgezogen in der Reichshauptstadt. Ein Wandervogel von jeher, hatte sie als Erzieherin das Glück, ausgedehntere, weite Reisen durch viele Länder Europas zu machen, abgesehen von längerem dauernden Aufenthalt in Paris und vieljährigem Leben in England und Schottland. Ihre Neigung zu ethnographischen, kulturhistorischen Studien fand durch dieses reich bewegte, wechselvolle Leben überall Nahrung und Förderung; ihre schriftstellerische Thätigkeit hat[268] dieselbe Richtung genommen. Zahlreiche Feuilletonartikel behandeln ethnographische, kulturgeschichtliche oder soziale Fragen und Gegenstände, Plaudereien über Aktuelles; Übersetzungen aus dem Französischen und Englischen, Volkssagen, Überlieferungen verschiedener Völker; sowie verschiedene Arbeiten für Jugendzeitschriften. Ihre erste grössere Novelle soll dieses Jahr erscheinen.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 268-269.
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