Besa

[547] BESA, æ, ein wenig bekannter Gott, der vornehmlich zu Abydus, an dem äußersten Ende von Thebais verehret wurde, woselbst er ein Orakel hatte, das durch versiegelte Briefe gegeben wurde. Man schickete dem Kaiser Constantius dergleichen zu, die in dem Tempel waren zurück gelassen worden, und er stellete scharfe Nachforschungen darüber an, ließ auch viele Leute deswegen in das Gefängniß werfen, weil man vermuthlich das Orakel wegen Reichssachen befraget hatte. Ammian. Marc. L. XIX. c. 12. Er soll aber auch [547] zu Antinopolis oder Antinous seyn verehret worden, und diese Stadt vorher nach ihm Besantinoum geheißen haben, ehe sie vom Hadrian nach seinem Lieblinge benannt worden. Casaub. in not. ad Spartiani Adrian. c. 14. Man muth maßet auch, daß er bey den Aegyptiern in nicht geringer Achtung gestanden habe, Iablonski Panth. Aegypt. T. III. p. 201. aber keine besondere Gottheit, sondern ein bloßer Beynamen des Osiris oder Serapis gewesen sey. Schlegel beym Banier II B. 314 S.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 547-548.
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