Felicitas

[1113] FELICITAS, átis, die Glückseligkeit, eine Göttinn der Römer, welcher im I. R. 666. (oder 680.) L. Lucullus einen desondern Tempel erbauete. Augustin. de C. D. l. IV. c. 18. & 23. & ad eum Vives l. c. L. Mummius mußte dazu auf eine listige Art die Bildsäulen hergeben. Dio Cass. fragm. 81. Er stund in der V Region der Stadt. Panvin. Beg. Vrbis V. & Nardin. l. IV. c. 3. p. 170. Lucullus wollte auch ihre Bildsäule durch den Arcesilaus vor 6000000 Sestertien (oder 187500 Thaler) verfertigen, und da hinein setzen lassen, allein beyder Tod unterbrach solches Vorhaben. Plin. H. N. lib. XXXV. c. 12. Indessen brannte solcher Tempel unter dem Claudius ab. Id. ib. l. XXXIV. c. 8. Es scheint nicht, daß M. Aem. Lepidus einen andern, sondern nur des Lucullus seinen ausgebauet habe. Dio Cass. l. XLIV. c. 5. p. 242. Sie wurde als ein ansehnliches Frauenzimmer gebildet, das in der rechten Hand einen Mercuriusstab hatte, mit der linken sich aber auf ein Füllhorn stemmete oder es auch auf dem Arme trug. Rosin. Antiqu. Rom. l. II. c. 18. cf. Struv. Synt. A. R. c. 1. p. 141. So kömmt sie auf vielen Münzen vor: auf einigen aber stützet sie sich statt dessen auf eine Säule, oder hat auch eine Lanze ohne Eisen in der Hand. Beg. Thes. Brand. T. II. p. 715. & 766. Sie verwechselte auch wohl den Mercuriusstab mit einem Olivenzweige. Croyaci numism. tab. 31. n. 24. Desgleichen stellete man sie oft unter [1113] einem Schiffe vor. Ib. tab. 38. n. 17. & tab. 53. n. 20. Beger. l. c. p. 714. Nicht weniger wurde sie durch zwey mit den Spitzen über einander gelegte Füllhörner, zwischen welchen in der Mitte eine Kornähre stund, abgebildet. Croyac. l. c. p. 53. Auf einer Gemme wird sie durch drey in einem Scheffel aufgerichtet stehende Aehren bezeichnet. Wilde gem. sel. C. p. 94. Anderer zu geschweigen. Montfauc. Ant. expl. T. I. P. II. tab. 296.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1113-1114.
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