Iäpetvs

[1324] IÄPĔTVS, i, Gr. Ἰαπετὸς, ου, ( Tab. II. & VIII.) des Cölus und der Erde Sohn, einer der Titanen, Apollod. l. I. c. 1. §. 3. oder auch der Erde und des Tartarus Sohn, und also einer der Giganten. Hygin. Præf. p. 4. Er heurathete, nach einigen, des Oceans Tochter, Asia; Apollod. l. c. c. 2. §. 3. nach andern, die Asope, nach den dritten, die Klymene, und nach den vierten, die Themis, Proclus ad Hes. ap. Muncker. ad Hygin. l. c. p. 9. Er zeugete mit ihr den Prometheus, Epimetheus, Atlas und Menöcius Apollod. & Hygin. ll. cc. Man hält ihn sonst für den Japhet, des Noah Sohn, zumal da die Namen so ziemlich überein kommen. Voss. Theol. [1324] gent. lib. I. c. 18. Beyder Zeiten aber sind sehr unterschieden, weil der Griechen Japet ungefähr erst sieben oder acht hundert Jahre nach der Sündfluth gelebet hat. Prideaux ap. Abel. H. M. lib. II. c. 1. §. 13. Allein, wenn man bedenket, wie alt Japhet nach damaligen Zeiten geworden seyn kann, und hiernächst erwäget, daß Japet auch sprichwortsweise bey den Griechen so viel, als ein alter verlebter Greis, heißt: Aristoph. Hesych. Suid. up. eumd. l. c. so wird der Unterschied der Zeit ebenso sehr nicht hindern, den Japhet und Japet für eine Person zu halten. Jedoch wollen einige dieses durchaus nicht zugestehen. Sein Namen soll vieleicht so viel, als die scheinbare schnelle Herumdrehung des Himmels um die Erde innerhalb vier und zwanzig Stunden andeuten. Damms Götterl. 228 §.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1324-1325.
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