Idomenevs

[1338] IDOMĔNEVS, ei, Gr. Ἰδομενεὺς, έως, ( Tab. XX.) Deukalions, Königs in Kreta, Sohn, und Bruder der Krete und des Moli. Apollod. l. III. c. 3. §. 1. Er war von einer ungemeinen Schönheit, Hygin. Fab. 270. und gab einen Freyer um die Helena mit ab. Id. Fab. 81. Als Paris solche entführet hatte, so gieng er mit achtzig Schiffen seiner Leute aus Kreta mit vor Troja. Homer. Il. Β. v. 645. Er hielt sich daselbst so wohl, daß er bis dreyzehn Feinde erlegete. Hygin. Fab. 114. Unter diesen befand sich auch, nach einigen, selbst der Thracier König, Akamas. Dict. Cret. l. III. c. 4. Als er bey seiner Zurückkehr mit einem heftigen Sturme befallen wurde, so gelobete er zu opfern, was ihm bey seiner Heimkunft am ersten begegnen würde. Da nun solches hernach sein Sohn war, so opferte er ihn, oder wollte ihn doch opfern. Weil aber das Land darüber mit einer heftigen Pest befallen wurde, so vertrieben ihn die Kretenser, da er sich denn nach Italien begab, das sallentinische Vorgebirge einnahm, und bey solchem eine Stadt erbauete. Serv. ad Virg. Aen. III. v. 121. Andere wollen, da er von dem Leukus aus Kreta vertrieben worden, so habe er sich nach Kolophon begeben, und sey daselbst auf dem Berge Cerkaphus begraben worden. Didym. ap. Meurs. ad lycophr. v. 431. Jedoch melden auch einige, er sey nicht nur in Kreta gestorben, und bey Knossus begraben, sondern auch nachher göttlich verehret, und, als [1338] ein Helfer im Kriege, von den Kretensern angerufen worden. Diod. Sic. lib. V. c. 80. p. 238.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1338-1339.
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