Nicaea

[1733] NICAEA, æ, Gr. Νίκαια, ας, Sangars, eines Flusses in Phrygien, u. der Cybele Tochter. Memnon ap. Phot. p. 383. Sie war von ausnehmender Schönheit, [1733] dabey aber eine große Liebhaberinn der Jagd, die sich gern in den Wäldern und zwischen den Gebirgen aufhielt. Nonni Dionys. XV. 170 sqq. Hier verliebte sich Hymnus, ein Hirt dasiger Gegend, in sie, der ihr fleißig nachgieng und sie beobachtete. Ib. 204. Er fand aber kein Gehör bey ihr; und weil er nicht von ihr ablassen wollte, so wurde sie endlich böse und erschoß ihn. Ib. 362. Dieses schwur Amor an ihr zu rächen, und er hielt sein Wort treulich. Denn als sie einst ganz erhitzt von der Jagd kam und sich in einem Bache wusch, so führete er den Bacchus dahin, daß er sie nackend sah. Er verwundete ihn dabey zugleich das Herz. Id. XVI. 1. sqq. Allein, Bacchus fand so wenig Gegenliebe bey ihr, als Hymnus, und sie bedrohete ihn mit dessen Schicksale. Ib. 156. Er hatte aber vorher schon einen Fluß in Wein verwandelt. Id. XIV. fin. Sie kam durstig von der Jagd dahin, berauschete sich und schlief ein. Bacchus, der ihr beständig gefolget war, genoß nun, wozu er sie nicht hatte bewegen können. Id. XVI. 282. So bald sie ihren Zufall erkannte, suchete sie ihrem Schänder das Leben zu nehmen. Weil sie aber solches nicht ins Werk richten konnte, so erhieng sie sich selbst. Ib. 391. Doch gebar sie erst eine Tochter von ihm, welche Teletes genannt wurde; und Bacchus erbauete eine Stadt, die er nach ihr Nicäa benannte. Ib. in fin. Nach andern soll sie durch diese List zur Mutter der Satyren von ihm seyn gemacht worden. Memnon l. c.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1733-1734.
Lizenz:
Faksimiles:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika