Oebotas

[1765] OEBOTAS, æ, Gr. Ὀιβώτας, des Oenias Sohn, aus Dyme, der erste unter den Achäern, der in den olympischen Spielen den Preis erhielt. Weil ihn aber seine Landesleute deswegen eben nicht besonders und vorzüglich ehreten, so verwünschete er sie, daß keiner von ihnen jemals einen olympischen Preis erhalten sollte. Sein Fluch wurde erhöret; und die Achäer erfuhren, nachdem sie das Orakel zu Delph darum befrageten, aus was für Ursache keiner von ihnen den Sieg mehr davon tragen könnte. Nachdem sie nun dem Oebotas unter andern auch die Ehre erwiesen und seine Bildsäule zu Olympia aufgestellet hatten, so trug einer ihrer Landesleute so gleich den Sieg davon. Daher geschah es denn, daß diejenigen, die mit kämpfen wollten, ihm vorher ein Gedächtnißopfer bey seinem Grabe brachten; und wenn sie darauf zu Olympia siegeten, so setzeten sie seinem Bilde einen Kranz auf. Pausan. Achaic. c. 17. p. 429. 430. Diese Bildsäule wurde ihm erst in der achtzigsten Olympias errichtet, da er doch schon in der sechsten gesieget hatte. Id. Eliac. post. c. 3. p. 348.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1765.
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