Achas (2)

[17] 2Achas (Achatius), Puer C. (11. Jun.) Der Knabe Achas wurde zu Thorut in Flandern geboren und war wohl an Jahren noch ein Kind, aber ein Wunder der Gnade. Denn als er im 5. Lebensjahre zum erstenmal die mindern Brüder aus dem Orden des hl. Franciscus sah, wurde er wider den Gebrauch seiner Altersgenossen mit solcher Liebe gegen dieselben erfüllet, daß er unter Thränen begehrte, in ihren Orden aufgenommen und mit dem Habit bekleidet zu werden. Seine Bitte wurde ihm zwar abgeschlagen; weil er aber nicht aufhörte, zu bitten und zu weinen, gaben ihm die Religiosen mit Wissen und Willen der Eltern den Habit des dritten Ordens. Allen, sowohl Altersgenossen als Erwachsenen, war er ein hellleuchtendes Beispiel der Tugend und setzte sie durch seine wunderbare Weisheit in Erstaunen. Doch der Herr nahm ihn frühzeitig zu sich; er starb den 11. Juni 1220. Als er auf dem Todbette das Viaticum begehrte, und man es ihm wegen seines unzureichenden Alters nicht reichen durfte, sprach er auf das rührendste die freudige Hoffnung aus, bald der göttlichen Wesenheit selbst theilhaftig zu werden. Durch sein hl. Beispiel mächtig gerührt, verließen beide Eltern die Welt, und trat der Vater in den Orden des hl. Dominicus, die Mutter aber in den von Citeaux. Dieser fromme Knabe selbst wird von Einigen den »Seligen« beigezählt.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 17.
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