Adelelmus, S. (2)

[34] 2S. Adelelmus (Aldelmus), Ep. (25. Mai). Aus sächsischem Geblüte entsprossen und naher Verwandter des Königs Ina von Ostsachsen (nach Einigen war er dessen Bruder), ward Adelhelm in seiner Jugend durch den gelehrten Adrian von Canterbury in den freien Wissenschaften vortrefflich unterrichtet und lernte daselbst griechisch und hebräisch. Da es ihm aber mehr galt, ein demüthiger Schüler zu sein, so schloß er sich dem frommen Maidulf, dem Gründer des von ihm genannten Klosters Malmesbury, an und nahm von ihm das Ordenskleid im J. 661. Nach Maidulfs im J. 675 erfolgtem Tode zum Abte erwählt, brachte er das Kloster zu hoher Blüthe. Oft betete er die Psalmen, bis an den Kopf im Wasser stehend, selbst in kalter Jahreszeit. Nach 30jähriger Verwaltung des Klosters zum Bischof des neuerrichteten Bisthums Sherburn (Schireburnensis, später nach Salisbury verlegt) erwählt, bewährte sich Adelhelm als treuer Nachfolger der Apostel und starb auf einer Rundreise in seinem Bisthume zu Dulting in der Grafschaft Somerset im J. 709, wo er auch begraben wurde. Von ihm sind mehrere schätzbare Werke auf uns gekommen, von denen besonders die Abhandlung über die Vorzüge der Jungfrauschaft zu erwähnen ist. Er war, wie er selbst versichert, der Erste, welcher lateinische und zugleich englische oder sächsische Gedichte verfertigte.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 34.
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