Albinus, S. (3)

[113] 3S. Albinus Ep. (1. März). Der hl. Albin stammte aus einer edeln und alten Familie ab, welche sich in der Bretagne niedergelassen hatte, ursprünglich aber in England seßhaft war. Um sich ganz von der Welt loszutrennen, begab er sich in das Kloster Cincillac, das später Tintillane genannt wurde und in der Nähe von Angers lag. Hier ging sein Streben einzig dahin, die Vollkommenheit zu erringen; er wurde aber nach dem Tode seines Abtes im J. 504 zum Klostervorsteher erwählt. Nachdem er 25 Jahre seine klösterliche Gemeinde mit Segen geleitet hatte, wurde er durch einstimmige Wahl des Volkes und der Geistlichkeit auf den bischöfl. Stuhl von Angers (Andegavum) erhoben. Zwar wollte er sich auf keine Weise dazu verstehen, diese hohe Würde anzunehmen; allein ungeachtet seiner Weigerung wurde er zum Bischof geweiht. Er starb am 1. März 549 in einem Alter von 81 Jahren. Er besaß die Gabe der Wunder in hohem Grade. So heilte er einst eine lahme Hand und machte drei Blinde sehend; auch erweckte er einen Todten und befreite einen Blinden von der Besessenheit des Teufels. Als ihn einst König Childebert, der ihn überaus hoch schätzte, besuchen wollte, geschah es, daß, so lange der König die gerade Straße zu ihm fuhr, er gut auf derselben fortkam; wenn er aber andere Wege einschlagen wollte, konnte man das Pferd [113] nicht von der Stelle bringen, bis er wieder auf den rechten Weg einlenkte. Auch an seinem Grabe geschahen viele Wunder. Im J. 566 wurde sein hl. Leib erhoben und von dem hl. Bischof Germanus von Paris in einen Reliquienkasten gelegt. Der größte Theil dieser hl. Ueberreste blieb immer zu Angers in der berühmten Abtei zum hl. Albin, welche der König Childebert gestiftet hatte. Uebrigens trugen viele Klöster in Frankreich und tragen jetzt noch viele Kirchen und Dorfschaften daselbst den Namen des hl. Albin (St-Aubin) und kommt sein Name im röm. Martyrologium am 1. März vor. Was die künstlerische Darstellung betrifft, so wird der hl. Albin in bischöflicher Kleidung abgebildet.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 113-114.
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