Alcmundus, S. (1)

[115] 1S. Alcmundus, M. (19. März). Die Geschichte des hl. Alcmundus, eines Sohnes Elreds (Aelreds) und Bruders Osreds, die beide Könige von Northumberland waren, ist so verwickelt und wird von den Schriftstellern so verschieden erzählt, daß es, schwer wird, von dem Sachverhalt eine klare Anschauung zu gewinnen. Soviel ist gewiß, daß er aus der Heimath entfliehen und bei den Picten in Schottland sich zwanzig Jahre aufhalten mußte, weil die Unterthanen die Fahne des Aufruhrs erhoben und Vater und Bruder verjagten. Da jedoch dieselben diese ihre Thaten unter dem drückenden Joche grausamer Tyrannen zu bereuen, anfingen, griffen sie zu den Waffen und baten den hl. Alcmund, sich an ihre Spitze zu stellen. Die Liebe zur Religion und der Wunsch, Unglücklichen beizustehen, bewogen den Heiligen, in den Antrag einzugehen, worauf er wohl das Kriegsheer der Tyrannen mehrmals schlug, aber das Opfer einer, von Eardulf, der nach der Oberherrschaft strebte, angezettelten Verschwörung wurde. Andere geben seinen Tod anders und sagen, er sei von den Dänen um das Jahr 819 gemeuchelt worden. So [115] ungewiß seine Lebensumstände sind, so gewiß ist seine Verehrung als Martyrer. Sein Leichnam wurde zu Lilleshult in Shropshire (Salopia) beerdigt und von da nach Derby (Derbeia, Derventia) übersetzt, wo er vormals am 19. März als Patron verehrt wurde. Außerdem findet er sich in mehreren englischen Martyrologien und wurden ihm zu Ehren Kirchen erbaut.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 115-116.
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