Alphaeus, SS. (2)

[146] 2SS. Alphaeus, Zachaeus, etc. MM. (17. Nov.) Die hhl. Alphäus, Bachäus, Romanus und Barulas litten in der Verfolgung des Kaisers Diocletian zu Cäsarea in Palästina den Martertod. Im 1sten Jahre der [146] allgemeinen Christenverfolgung, im 19ten der Regierung dieses Wütherichs, wurden alle Verbrecher begnadigt, nur allein die Christen nicht. Zu eben derselben Zeit nun wurde der Diakon Zachäus aus Gadara, jenseits des Jordans, vom Statthalter in Palästina verhaftet, grausam geschlagen und am ganzen Leibe mit eisernen Krallen zerfleischt. Darauf in's Gefängniß geführt, wurde er von den Schergen bis zum vierten Grade in den sogenannten Stock gespannt, so daß sein Leib beinahe zerrissen wurde. Bald nach diesem wurde auch sein Vetter Alphäus in den nämlichen Kerker geworfen, in welchem der hl. Zachäus sich befand. Er stammte aus einer der besten Familien von Eleutheropolis ab und diente der Kirche von Cäsarea als Exorcist und Lector. Auch er wurde mit Ruthen gepeitscht, mit eisernen Haken zerfleischt und endlich mit dem hl. Zachäus am 17. Nov. enthauptet. Zu den Martyrern, die aus Palästina waren, aber zur selben Zeit anderswo um des Glaubens willen gemartert wurden, gehört auch der hl. Romanus, der in einem Dorfe im Bezirke von Cäsarea in Palästina Exorcist war. Beim Ausbruche der Verfolgung verließ er sei nen Aufenthaltsort, um die Christen zum Muthe anzufeuern, und machteindieser Absicht sogar eine Reise nach Antiochia. Im Gerichtshof daselbst ermahnte er die Christen, welche zuwanken begannen, ganz laut zur Standhaftigkeit, was ihm die Verhaftung zuzog. Der Richter ließ ihn mit Ruthen streichen, mit Haken zerfleischen und verurtheilte ihn zum Feuertode. Diocletian, der während der Verhandlung zu Antiochia angelangt war, hielt diese Strafe für zu gering und befahl die Pein aufzuschieben, ließ ihm aber doch sogleich die Zunge ausreißen, was ihm jedoch nicht im Geringsten die Sprache raubte. Um ihn dem Volke, das Mitleid mit ihm zu haben schien, zu entziehen, ließ ihn der Kaiser in's Gefängniß werfen, daselbst in den Stock legen und die Beine bis zum fünften Grade ausdehnen, endlich aber am 17. Nov. erdrosseln, am nämlichen Tage, an welchem die hhl. Alphäus und Zachäus in Palästina die Marterkrone erhielten. Von Prudentius erfahren wir: ein Kind, Namens Barulas, habe auf Antrieb des hl. Romanus das Bekenntniß abgelegt, es gebe nur Einen Gott. Dieses Kind ward sogleich ergriffen, grausam mit Ruthen geschlagen und dann enthauptet. Bei der ganzen Marter war seine Mutter zugegen, sprach ihm Muth zu, und sah, über die Gefühle der Natur sich erhebend, ruhig und freudig auf dessen Vollendung hin. – Die Namen der ersten zwei hhl. Martyrer stehen im Mart. Rom. am 17. Nov., Uomanus aber und Barulas am 18. desselben Monats. (But.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 146-147.
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