Amalberga, S. (1)

[158] 1S. Amalberga (Amaloberga, Amelberga, Amalia), Vid. (10. Juli). Aus dem Altd. = die Unbefleckte, Tugendbewahrerin. (Nach Wachter von Mal = Makel; Amala = ohne Makel, und bergen = beschützen, bewahren, vertheidigen). – Die hl. Amalberga war eine Wittwe und Klosterfrau, die im Kloster Lobbe in den Niederlanden verehrt wird. Sie stammte von hochadelichem Geschlechte ab und war die nächste Verwandte, wo nicht gar die Schwester, Pipins des Aeltern von Landen. Wider ihren Willen an Witgar, Herzog von Lothringen, vermählt, gebar sie demselben nach den Bollandisten drei Kinder, nämlich den hl. Ablebert (Emmebert), der nachmals Bischof von Cambrai und Arras wurde, die hhl. Reineldis und Gudila, nach Andern fünf, indem sie zu den genannten noch zwei Töchter rechnen, nämlich die hl. Pharaild und die hl. Ermelind. Als sie mit der hl. Gudila in gesegneten Umständen war, soll ihr ein Engel nicht nur die Heiligkeit der zu hoffenden Leibesfrucht, sondern auch den Entschluß vorher verkündet haben, daß sie mit ihrem Gemahle die Welt verlassen und in ein Kloster sich zurückziehen werde. Durch gegenseitiges Einverständniß trennten sich beide Eheleute und wählten den Ordensberuf. Amalberga nahm den Schleier aus den Händen des sel. Bischofs Autbert von Cambrai und trat als Nonne in das Kloster zu Maubeuge (Malbodium), wo sie ihre übrigen Lebenstage in den Uebungen der Gottseligkeit zubrachte, bis sie im J. 690 (nach Andern 660) in das bessere Jenseits abberufen wurde. Ihr Leib wurde später nach Lobbe und von da nach Binghem übertragen und allezeit hoch verehrt. Sie wird gar häufig auf Kirchenbildern dargestellt als eine ehrwürdige Matrone in Benedictiner-Kleidung, lesend in einem Buche, im Hintergrunde ein heiliger noch jugendlicher Bischof und ein jugendliches Schwesternpaar.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 158.
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