Amator, S. (5)

[163] 5S. Amator, Ep. (1. al. 2. Mai). Der hl. Amator, Bischof von Auxerre, stammte aus einer vornehmen Familie dieser Stadt ab. Sein Vater hieß Voclidins und seine Mutter Uficiola, und er wurde im J. 344 geboren. Er verlegte sich auf die Erlernung der hl. Schrift unter der Leitung seines Bischofs [163] Valerian. Weil er aber der einzige Sohn war, so suchten ihm seine Eltern frühe schon eine seiner würdige Lebensgefährtin, die sie auch fanden in der Person einer Jungfrau, Namens Martha, welche aus Langres gebürtig, im Besitze großer Reichthümer und von edler Abkunft war. Obgleich Amator eine Abneigung gegen den Ehestand hatte, so glaubte er dennoch sich dem Willen seiner Eltern fügen zu müssen. Allein die Sache nahm eine ihm erwünschte Wendung. Am Tage der Hochzeit nahm er seine Braut bei Seite und redete vor ihr sehr rührend und eindringlich über die Vorzüge der Jungfrauschaft, so daß sie in seine Wünsche einging und von der Ehe abstand. Nach Andern sollen sie vor dem Altare, durch die Erscheinung eines Engels aufgemuntert, das Gelübde ewiger Keuschheit abgelegt haben. Kurz nachher trat Martha in ein Kloster, und Amator widmete sich dem geistlichen Stande. In der Folge wurde er zum Bischof von Auxerre erwählt und regierte seine Kirche vom Jahre 388 bis zum Jahre 418. Der einzige Gegenstand seiner Sorge war die Heiligung seiner Heerde, was er um so kräftiger ausführte, da er seinem gründlichen Unterrichte durch gutes Beispiel eine unwiderstehliche Kraft zu geben wußte. Sein Tod erfolgte am 1. Mai 418; zu Auxerre aber feiert man sein Andenken am 2. Mai. Sein Name steht am 1. Mai im römischen Martyrologium.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 163-164.
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