Amphilochius, S. (2)

[177] 2S. Amphilochius, Ep. (23. Nov. al. 19. Oct.) Der hl. Amphilochius, ein ausgezeichneter Kirchenvater des 4. Jahrhunderts und Bischof von Ikonium, war ein vertrauter Freund des hl. Basilius und des hl. Gregor von Nazianz, obgleich viel jünger als diese großen Bischöfe. Schon frühe verließ unser Heiliger, auf den Rath des hl. Gregor, die Welt, um Gott ungestört in stiller Abgezogenheit zu dienen. Dieß scheint im Jahre 373 geschehen zu seyn. Zu seinem Aufenthalte wählte er sich einen einsamen Ort in Kappadozien, Ozizalis genannt, dessen Boden so dürre war, daß kein Getreide darauf wuchs. Er wurde vom hl. Basilius auf den erzbischöflichen Stuhl von Cäsarea vorgeschlagen; allein es kam wegen einiger Hindernisse nicht zur Ausführung. Gott hatte ihn für Ikonium, der zweiten Hauptstadt Pisidiens, bestimmt, deren Geistlichkeit und Volk ihn einstimmig zu ihrem Bischof erwählte, als welcher er im J. 374 geweiht wurde. Einige sagen, er habe vierzig Jahre in der Einsamkeit gelebt; als aber der bischöfl. Stuhl von Ikonium erledigt gewesen, habe ihn ein Engel in die Kirche gebracht, wo noch mehrere Engel waren, die ihn zum Bischofe weihten; auch die Bischöfe hätten ihn ordiniren wollen; als sie aber von diesem wunderbaren Vorfall vernommen, hätten sie ihre Ordination für überflüssig gehalten. Der hl. Amphilochius widerstand mit hl. Eifer mehreren Ketzereien, namentlich der des Arius, Eunomius und Macedonius, [177] und starb in einem sehr hohen Alter. Was sein Todesjahr betrifft, so ist es nicht ganz sicher anzugeben; soviel ist gewiß, daß er nach dem Jahre 394 nicht mehr erwähnt wird. Einige meinen, er sei im J. 380 zu Ikonium gestorben. Sein Name steht am 23. Nov. im röm. Martyrologium für die Basilianermönche.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 177-178.
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