Anthusa, S. (3)

[242] 3S. Anthusa, V. (27. Juli). Diese hl. Jungfrau Anthusa, welche zur Zeit des Kaisers Konstantinus Kopronymus lebte, wurde von frommen Eltern (Strategius und Febronia) geboren. Frühzeitig verließ sie die Welt und zog sich auf die Gebirge zurück, wo sie in der strengsten Abgeschiedenheit lebte, bis sie einen frommen Priester, Sisinnius mit Namen, fand, der sie in aller Gottseligkeit unterrichtete und ihr vorhersagte, sie werde einst einer Genossenschaft von frommen Jungfrauen vorstehen, was auch in Erfüllung ging. Bald nach seinem Tode sammelten sich viele Jungfrauen um unsere Heilige, worauf sie ein Kloster baute und darin mit ihren Jungfrauen nach der Weise lebte, wie sie von Sisinnius belehrt worden. [242] Nach dem Elogium, welches von einem Unbekannten herrührt und bei den Bollandisten mitgetheilt wird, soll sie zwei Klöster errichtet haben, eines für Männer und eines für Frauen, in welch' letzterem sie Vorsteherin war. Nicht sobald hatte Kaiser Konstantinus Kopronymus von ihrer Verehrung gegen die Bilder gehört, als er sie ergreifen und arg mißhandeln ließ. Sie wäre wahrscheinlich getödtet worden, wenn sie nicht der Kaiserin die Geburt eines Sohnes und einer Tochter vorhergesagt hätte, was diese bewog, für sie beim Kaiser zu bitten und sie dann wie an Kindesstatt anzunehmen. Sie starb, reich an Tugenden und Verdiensten, im Frieden. Ihr Name steht am 27. Juli im röm. Mart., in welchem noch der Umstand erwähnt wird, daß sie wegen ihrer Standhaftigkeit im katholischen Glauben in's Exil verwiesen worden sei.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 242-243.
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