Antonius. Maria-Zacharias, V. (62)

[265] 62V. Antonius. Maria-Zacharias, aus Cremona (nach Migne aus Mailand), war einer der drei Edelleute, welche den Orden der Barnabiten gründeten. Er vereinigte sich nämlich mit Bartholomäus Ferrara und Jakobus Antonius Morigia, beide aus Mailand, in letzterer Stadt, um eine Congregation von Priestern zu errichten, deren Bestimmung war, Beicht zu hören, zu predigen, die Jugend zu unterrichten, die Seminarien zu leiten und auch Missionen zu halten. Clemens VII. bestätigte ihre Verbindung im J. 1532, und Paul III. im J. 1535. Eigentlich hießen sie Clerici regulares, S. Pauli; aber das Volk gab ihnen von der Kirche des hl. Barnabas zu Mailand, die man ihnen überließ, den Namen Barnabiten. Es war das die nämliche Kirche, in welcher früher der hl. Augustinus getauft wurde. Eine Tafel an derselben enthält heut zu Tage noch die Notiz, daß hier die Barnabiten, welche jetzt ihr Kloster außerhalb der Stadt haben, ihren Anfang genommen. Der ehrw. Antonius Maria wurde ihr Vorsteher und starb in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Bezüglich seiner kirchlichen Verehrung entnehmen wir aus der Correspondance de Rome, daß der ehrw. Antonio-Maria-Zacharia eine Zeit lang nach seinem Tode eine solche insoferne genoß, als der hl. Karl Borromäus die hl. Messe vor seinem Bildnisse feierte. Weil jedoch diese Verehrung nicht den Decreten Urbans VIII. gemäß war, indem ihr die erforderlichen hundert Jahre fehlten, wurde sie und überhaupt jedes äußerliche Zeichen derselben unterdrückt, bis Benedict XIV. den Ausspruch that, daß auch die Subsidiärbeweise zu seiner Beatification zulässig seien, worauf denn unter Pius VII. im Jahre 1806 der Informativ-Prozeß eingeleitet wurde. Am 2. Febr. 1849 bestätigte Papst Pius IX. den Heroismus seiner Tugenden. (But., Mg., Cor.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 265.
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