Apelles, S. (2)

[273] 2S. Apelles, Priester und Mönch zu Accris in Aegypten, übte das früher betriebene Schmiedhandwerk selbst noch nach seiner Erhebung zum Priesterthume aus, um seine Genossen mit den nöthigen Geräthschaften zu versorgen. Er lebte im 4. Jahrhundert und[273] wird im »Leben der Väter« von Rufin sehr gerühmt. Hier wird unter Anderem von ihm erzählt, es sei ihm, da er einmal eben als Klosterschmied arbeitete, der Teufel in Gestalt eines schönen Weibes erschienen, um ihn zu verführen; er aber habe mit einer glühenden Zange den Satan in die Nase gezwickt, worauf dieser vor Schmerz dermaßen geschrieen habe, daß alle Mönche zusammenliefen und das Wunder sahen. Seitdem habe der Heilige die Gabe erhalten, glühendes Eisen ohne Schaden mit der Hand anzurühren (Menzels Symbolik, II. 337). Aus dieser Ursache ist auch die Zange das Attribut dieses Heiligen. Bei Migne, Radowitz und Andern wird von ihm gesagt, er sei Cinsiedler und Schlosser gewesen, und werde mit Schlossergeräthen umgeben dargestellt, oder mit der Zange als Schlossergeräth. Wahrscheinlich war er Schmied und Schlosser zugleich, in sofern er nämlich alle betreffenden Geräthschaften für seine Genossen besorgte. Dem bösen Feinde gegenüber hat er nach obiger Legende, wie viele Andere, gezeigt, daß man denselben unter Gottes Beistand leicht bewältigen kann, wenn man mit Kraft und Muth ihm entgegentritt. (Mg., Mz.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 273-274.
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