Barlaam, S. (1)

[387] 1S. Barlaam, Mart. (19. Nov. al. 27. Jan.) Vom Chald. Barlaam =. Sohn des Volkes etc. – Der hl. Martyrer Barlaam (ein christlicher Mucius Scävola), war ein Landmann aus einem Dorfe bei Antiochia, der sich in seiner Jugend den Feldarbeiten widmete, dieselben durch Uebung der heldenmüthigsten Tugenden heiligte und sich so zum Empfange der Martyrerkrone vorbereitete. Er hatte keine anderen Kenntnisse, als die der evangelischen Lehren, und mit diesen machte er den Stolz und die Grausamkeit der Weltbeherrscher zu Schanden. Wegen seines Eifers für die christliche Religion verhaftet, mußte er Folter, Gefängnisse und alle Arten von Qualen erdulden, die er mit Heldenmuth ertrug. Diesen bewies er besonders, als er zum Götzen-Altar geschleppt wurde, damit er dort opfere. Da er dessen sich weigerte, wollte man ihn dazu zwingen, indem man Weihrauch in seine Hand legte und diese gewaltsam über ein Becken mit glühenden Kohlen ausstreckte, in der Hoffnung, er werde im Schmerzgefühle mit der Hand zucken, wodurch dann der Weihrauch in das auf dem Altare lodernde Feuer falle und man so sagen könnte, er habe geopfert. Der Heilige aber, der selbst von dem leisesten Scheine der Untreue gegen Jesus zurückbebte, ließ seine Hand brennen, ohne sie auf irgend eine Weise zu bewegen. Kurz nach diesem Siege wurde der Kämpfer Jesu in den Himmel zur verdienten Herrlichkeit aufgenommen. Sein Tod erfolgte, wie man glaubt, im Anfange der Verfolgung des Kaisers Diokletian (284 –.305). Seiner und seines Heldenmuths wird auch im Mart. Rom. am 19. Nov. gedacht und dabei gesagt, daß er zu Cäsarea in Kappadocien das Feuer selbst durch die Standhaftigkeit seines Glaubens überwunden habe. Auch wird noch beigefügt, daß der hl. Basilius der der Große an seinem (himmlischen) Geburtstage eine berühmte Rede gehalten habe.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 387.
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