Baudelius, S. (1)

[417] 1S. Baudelius, M. (20. Mai). Der hl. Baudelius – frz. Baudèle – war aus vornehmem Geschlechte zu Orleans, und verheirathete sich mit einem adeligen Fräulein, welches eben so fromm war wie er selbst. Nachdem er all das Seinige unter die Armen vertheilt hatte, begab er sich mit seiner Frau nach Nîmes (Nemausum), woselbst er viele Heiden von der Abgötterei bekehrte, aber eben deßwegen von den Ungläubigen mit vielen Martern verfolgt und endlich enthauptet wurde. Sein Martertod ereignete [417] sich im 3. oder 4. Jahrhundert. Bei seinem Grabe geschahen viele Wunder und wurden seine Gebeine im J. 1029 von Nîmes nach Orleans gebracht. Nach Butler behaupten mehrere Kirchen seinen Leib zu besitzen, ohne daß man mit Gewißheit den Ort angeben kann, wo er wirklich aufbewahrt wurde. Man glaubt, ein Theil seines Hauptes sei zu Paris in der ehemaligen Abtei der hl. Genovefa. Ueberdieß gibt es in Frankreich, wo sein Name in fast jeder Provinz anders ausgesprochen oder geschrieben wird, und in Spanien viele Kirchen, die unter Anrufung dieses heil. Martyrers geweiht sind. Im Mart. Rom. wird seiner gleichfalls am 20. Mai Erwähnung gethan.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 417-418.
Lizenz:
Faksimiles:
417 | 418
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika

Heiligenlexikon-1858: Baudelius, S. (2)