Caesar de Bus, V. (2)

[532] 2V. Caesar de Bus, (15. Apr.), Stifter der Väter der christlichen Lehre, wurde zu Cavaillon, dem bischöflichen Sitze der Grafschaft Venaissin, den 3. Febr. 1544 geboren als der siebente unter 13 Geschwistern. Von frühester Jugend an zeigte er großen Hang zum Gebete, trat aber, zum Jüngling herangereift, in die Militärdienste, und führte später ein ausschweifendes Leben. Aber Gott der Herr erbarmte sich seiner und gewährte ihm die Gnade der Bekehrung, worauf er sich nach Avignon zurückzog und im Jubeljahre 1575 Gelegenheit hatte, über sein voriges Leben nachzudenken. Um sein Fleisch zu züchtigen und sich recht in der Demuth zu üben, begab er sich in das Kloster Hotel-Dieu, wo er den Kranken nach Kräften alle geistige und leibliche Hilfe erwies und durch das Beispiel eines gebesserten Lebens Allen zur Erbauung diente. Wegen seiner Tugenden und Kenntnisse, die er durch eifriges Studium und anhaltende Bußübungen sich wieder erworben hatte, erhielt er vom Bischof ein Canonicat an der Hauptkirche, legte jedoch dasselbe nieder, als er die Congregation von Ordensgeistlichen gestiftet hatte, die sich's zur Pflicht machte, die Lehre der christlichen Kirche in Demuth und Einfalt richtig vorzutragen, daher die Glieder derselben »Väter der christlichen Lehre« genannt werden. Die harten Bußwerke und sein unermüdeter Eifer für die Ehre Gottes schwächten jedoch nach und nach seine Kräfte so sehr, daß er krank wurde und dazu noch das Augenlicht verlor. Er starb am 15. April 1607. Da ihn Gott mit Wunder verherrlichte, wurde der Proceß seiner Canonisation eingeleitet, und sprach Pius VII. im Jahre 1821 die Heroizität seiner Tugenden aus, weßhalb er den »Ehrwürdigen« beigezählt werden kann. Papst Paul V. vereinigte im Jahre 1616 seine Congregation mit der von Somasco in Oberitalien; aber Innocenz X. machte wieder eine besondere Congregation daraus, dieunter der Leitung eines französischen Obern stehen soll. Seit dem Jahre 1643 feiert man sein Andenken am 15. April, an welchem Tage man das Officium der heiligsten Dreifaltigkeit abbetet und seiner commemorirt. Sein Körper ist in der Kapelle des Johannes des Aelteren zu Avignon beigesetzt, wo ihm das Volk große Verehrung erzeigt. (El., But., Cor.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 532.
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