Catharina Palantina, B. (9)

[585] 9B. Catharina Palantina, (6. April), von Palentia im Bisthum Novara gebürtig, woher sie den Beinamen hat, und Stifterin des Klosters S. Maria de Monte, oberhalb Varese im Herzogthum Mailand, war die Tochter adelicher, jedoch nicht begüterter Eltern jenes Städtchens. Nachdem ihre ganze Familie von der Pest hingerafft worden war, wurde sie zu einer Verwandten nach Mailand gebracht, die sie in aller Frömmigkeit auferzog. In ihrem 14. Jahre beschloß sie, in den geistlichen Stand zu treten, und[585] brachte diesen Entschluß auch wider den Willen ihrer Pflegeltern zur Ausführung, indem sie außerhalb der Stadt auf einem Berge lerisches Leben begann. Weil sich ihr aber bald mehrere Jungfrauen anschlossen und unter ihre Leitung sich begaben, wurde aus ihrer Einsiedelei ein wirkliches Kloster, in das sie die Regel des hl. Augustin einführte und dem sie mit aller Klugheit und Weisheit vorstand. Außer andern himmlischen Gaben erhielt sie von Gott den Geist der Weissagung und brachte durch ihr Gebet unfruchtbaren Eltern den Kindersegen zuwege, wie sie denn auch oftmal durch ihr Gebet gestohlene Sachen ihren Eigenthümern zurückbrachte. Sie starb im Jahre 1478 in ihrem 41. Lebensalter, und steht ihr Name im Mart. Rom. für den Augustinerorden am 6. April.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 585-586.
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