Chariton, S. (5)

[599] 5S. Chariton, (28. Sept.), Abt in Palästina, war aus Ikonium gebürtig und wurde in seiner Vaterstadtwegen seines standhaften Bekenntnisses im Glauben unter Kaiser Aurelian (270–275) grausam gemartert und bis zum Tode des Kaisers im Gefängnisse festgehalten. Als er nun, zur Freiheit gelangt, nach Palästina wanderte, fiel er auf dem Wege dahin, nicht weit von der heil. Stadt, unter die Räuber, die ihn gefesselt in eine ihrer Höhlen warfen. Während einst diese Gottlosen ihrem verbrecherischen Gewerbe nachgingen, kam eine Schlange in die Höhle, badete sich in dem Weingefäße der Räuber und spritzte dabei in dasselbe ihr Gift aus. Die Folge davon war, daß die Räuber, nachdem sie vom vergifteten Weine getrunken, alle starben, der hl. Chariton aber die Freiheit erhielt und die Höhle in eine Kirche umwandelte. Nachdem derselbe noch mehrere Lauren (Verbindungen von zerstreut lebenden Mönchen oder Einsiedlern) gegründet hatte, starb er in hohem Alter, nach der Meinung der Bollandisten nach dem Jahre 350.


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 599.
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