Henricus de Calstris (78)

[649] 78Henricus de Calstris, (18. Oct. al. 18. Sept.) Dieser Heinrich, aus der adeligen Familie van den Calstre, war zu Löwen geboren und trat daselbst in das Dominicanerkloster. Zu Paris machte er seine Studien vnd wurde ein sehr frommer, seeleneifriger Priester. Unter den Städten, in welchen er wirkte, werden außer Löwen noch Mainz und Bonn genannt. Eine kindliche Verehrung, welche er zur Mutter Jesu trug, erwarb ihm deren besondern Schutz in allen Nöthen, Versuchungen und Gefahren. Marchese erzählt wunderbare Erscheinungen, mit welchen er durch sie begnadiget wurde, und daß sie ihm seine Todesstunde kundgegeben und ihn ihres letzten Beistandes versichert habe. Derselbe Gewährsmann erzählt auch, daß bei seinem Tode 336 arme Seelen aus den Peinen des Fegfeuers seien erlöst worden, und daß an seinem Grabe ein blindes Weib das Gesicht wieder erlangt habe. Er gibt ihm den Titel »selig«. Andere nennen ihn »ehrwürdig«; die Bollandisten aber übergehen ihn. Sie setzen ihn übrigens auch am 18. Sept., während Marchese (V. 455) ihn nur am 18. Oct. nennt. Das Jahr, wann er gestorben, ist nicht bekannt und aus den unbestimmten Angaben seiner Lebensgeschichte auch nicht durch Conjectur zu ermitteln. Doch fällt sein Leben in die ersten Zeiten des Ordens, also in die Mitte des 13. Jahrhunderts. (VIII. 280.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 649.
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