Hieronymus (45)

[707] 45Hieronymus, (19. Mai), von Pistoja (Pistorium), war verlobt, aber noch nicht eingesegnet, als Gott seine Braut (wie es scheint, am Trauungsaltar) zu sich nahm. Darauf ging er ins Kloster zu den Franciscanern, wo es ihm aber nicht gefiel, weßhalb er Capuciner wurde. Er widmete sich mit besonderer Vorliebe dem Predigtamt und dem Dienste der Kranken. Bei Papst Pius V. war er in hohem Ansehen. Die Cardinalswürde, welche ihm dieser antrug, schlug er aber mit Demuth aus. Darauf wurde er Prediger bei der Flotte, die gegen die Türken ausgerüstet wurde. Als er einst auf der Insel Creta sich verirrte und deßhalb die seligste Jungfrau um Hilfe rief, fand er schnell ein Haus, in welchem er übernachten konnte. Die Familie bestand aus Mann, Frau und Kind. Als er am andern Morgen erwachte, befand er sich mit seinem Mitbruder auf einer schönen Wiese unweit der Straße. Gott und die heilige Familie, in deren Schutz er die Nacht dahingebracht hatte, laut lobpreisend, ging er nach Hause. Die Kranken und Sterbenden der Venetianischen Flotte pflegte er mit unermüdlichem Eifer, wurde angesteckt und starb nach Hub. Men. im J. 1570. Sein Leichnam, welcher einige Jahre unversehrt blieb, wurde von Creta nach Caserta übertragen und in der dortigen Capucinerkirche beigesetzt. Bei Arembergh heißt er vir sanctus. (Flor. Ser. I. 55.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 707.
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