Hugo, S. (4)

[781] 4S. Hugo, Conf. (20. April, al. 13. Dec.) Dieser hl. Hugo war zu Poitiers (Pictavium) von wohlhabenden Eltern geboren. Auf eine gute Erziehung ihres Kindes bedacht, brachten sie ihn in seinem siebenten Lebensjahre ins Kloster des hl. Savinus, welches Karl der Große gegründet und Ludwig der Fromme mit Rechten und Gütern reich ausgestattet hatte. Er blieb hier und erhielt die Priesterweihe, als eben Karl der Kahle das Frankenreich beherrschte, also zwischen [781] den Jahren 843 und 877. Bald darauf wurde er ausersehen, das Kloster des hl. Martinus in Autun (Augustodunum oder Civitas Aeduorum) wiederherstellen zu helfen. Er ging also mit dem für dieses Kloster ernannten Abte Arnulf dahin ab und war ihm ein treuer Rathgeber und Gehilfe. Unter seinen Genossen befand sich auch ein früherer Graf Badillo oder Badilo, der nach den Bollandisten (Oct. IV. 351) wahrscheinlich der nämliche ist, welcher später Abt von Leuze (Lutosa) war. (Vgl. Bd. I. S. 372.) Ebenso begleitete der hl. Hugo den sel. Berno (Bd. I. S. 467) zur Reform des Klosters Baumes (Balma) in der Diöcese Besançon, worauf Beide das Kloster zu Cluny als dessen erste Mönche bewohnten. Berno wurde hier Abt, während der hl. Hugo in Anzi le Duc (Enziacum, Anziacum) die Stelle eines Priors bekleidete. Dieser kurzen Skizze seines äußern Lebens ist noch beizufügen, daß man überall auf seinen Beistand und seine Klugheit rechnete, wo geistliche oder leibliche Noth Hilfe erheischte. Die Gründung eines Spitals und verschiedener Werkstätten in Anzi le Duc wird ihm zugeschrieben. Sonst haben wir über ihn nur allgemeine Notizen, die sich über sein Streben nach christlicher Vollkommenheit überhaupt aussprechen. Daran knüpfen sich Nachrichten von mehreren Wundern, z. B. Vertreibung von Ungewittern, die man seiner Fürbitte zuschrieb. Er erreichte ein hohes Alter, aber je näher er dem Tode kam, desto mehr wuchs sein Bemühen, gut zu sterben. Die letzten drei Jahre seines Lebens schloß er sich ganz in seine Zelle ein, unter beständigen Thränen und Gebeten dem himmlischen Vaterlande entgegensenfzend. Er starb am 20. April ungefähr im J. 930, vielleicht auch etwas früher. Am 13. Dec. 1001 wurden seine irdischen Ueberreste feierlich erhoben und in einer Kapelle beigesetzt, wobei wieder, wie auch bei seinem Tode, viele Wunder auf seine Fürbitte geschahen. (II. 762–772.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 781-782.
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