Irmgardis, B. (1)

[56] [56] 1B. Irmgardis, (4. Sept. al. 10. Nov.), auch Yrmgardis, eine geborne Gräfin von Zütphen (Zutphania) und Schwester des Abtes Hermannus29 von St. Pantaleon in Köln, dessen Kloster sie viele ihrer Besitzungen in Suchtelen (Süchteln) geschenkt hat. Sie hat sich besonders ausgezeichnet durch ihre werkthätige Nächstenliebe und ihre seltene Frömmigkeit. Dreimal bewog sie ihre Andacht, eine Reise nach Rom zu den Gräbern der Apostel zu unternehmen, wo sie jedesmal mit vielen Reliquien heiliger Blutzeugen beschenkt wurde. Unter andern soll sie einen Theil des Hauptes des hl. Papstes Sylvester I. nach Köln gebracht und der Domkirche geschenkt haben, in welcher sie nach ihrem Tode beigesetzt wurde. Sie starb zu Ende des 11. oder Anfang des 12. Jahrhunderts. Ihre Verehrung scheint in Köln schon sehr früh bestanden zu haben, war aber um das J. 1750, wo die Bollandisten den zweiten Septemberband herausgaben, dort sehr in Abnahme gekommen, während sie in der Nähe von Suchtelen (Suchtelium) noch in voller Blüthe stand.33 Die Lebensgeschichte der Seligen, ursprünglich lateinisch und wahrscheinlich nicht vor dem 13. Jahrhundert geschrieben, wurde im Jahr 1602 zu Köln in deutscher Uebersetzung gedruckt, verdient aber wenig Glauben. Bei Butler (XII. 340) und Bucelin steht sie ebenfalls am 4. September. (II. 270–278.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 56-57.
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