Isidora, S. (2)

[73] 2S. Isidora, (1. Mai), eine Jungfrau, welche auf Tabenna (Tabenne), einem Kloster in Aegypten, am Ufer des Nils, in der obern Thebais ein sehr strenges Leben führte und sich zu ihrer Verdemüthigung blödsinnig stellte. Sie war nach Rosweyd (Vitae Pattrum der Spielball des Hauses, und man trieb mit ihr allen Spott. In der Küche ließ sie sich gewöhnlich zum Abspülen verwenden. Später wurde sie von einem Engel dem hl. Einsiedler Pyoterius (Pitirus) als ihn an Frömmigkeit weit übertreffend angegeben, wobei der Engel zugleich das obige Kloster als ihren Aufenthaltsort bezeichnete und auch angab, daß sie mit einem Kopftuch umwunden sei. Als er kam und sie sah, begehrte er ihren Segen, sie aber vielmehr den seinigen, worauf alle Mitschwestern ihre Schuld bezüglich der Behandlung Isidora's in verschiedenen Bekenntnissen angaben. Als nachher die Heilige im Gegentheile die größte Hochachtung im Kloster unter den 400 Schwestern genoß, war ihr das unerträglich, und sie ging davon, man wußte nicht, wohin. Vgl. die nachfolgende Isidora3. (I. 49.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 73.
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